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Praktische Philosophie in der Grundschule – sofort!
Wir fordern die sofortige Einführung der Praktischen Philosophie als Alternative zum bekenntnisgebundenen Religionsunterricht auch in der Grundschule. Die geplante Einführung darf nicht weiter verschoben und verschleppt werden! Die Qualifizierungsprogramme für Lehrkräfte müssen ausgebaut werden.
Ein Viertel aller Grundschülerinnen und Grundschüler in NRW sind mittlerweile konfessionsfrei (24 % im Schuljahr 2023/24), Tendenz steigend. Es ist unverständlich und ungerecht, dass diese gesellschaftliche Entwicklung im Lehrangebot der Grundschulen nach wie vor keine Berücksichtigung findet!
Das Grundrecht auf Abmeldung vom Religionsunterricht ist eine Errungenschaft der Weimarer Verfassung von 1919. Auch konfessionsfreie Kinder haben Anspruch auf einen Unterricht, in dem Fragen nach der Stellung des Menschen in der Welt thematisiert und Fragen nach Werten weltlich erörtert werden. Diese Kinder während des Religionsunterrichts weiterhin in anderen Klassen zu „parken“ oder sie zum „Heidenhüten“ zu schicken, heißt, die Interessen dieser Kinder und ihrer Eltern systematisch zu ignorieren und zu verletzen.
Gerade auch bei begrenzten Finanzmitteln müssen Prioritäten richtig gesetzt werden. Angesichts der großen Herausforderungen, denen die freiheitliche Demokratie in Deutschland heute gegenübersteht, kommt der Erziehung zu kritisch-vernünftigem Denken, Demokratie und Menschenrechten, wie sie die Praktische Philosophie leistet, größtes Gewicht zu.
Schließlich hat die Praktische Philosophie auch das Potenzial, allen Schülerinnen und Schülern ein Angebot zu machen, sich in einer interkulturellen Perspektive gemeinsam mit Sinn- und Wertfragen zu beschäftigen.